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Deichacht nimmt Kampf gegen Folgen des Klimawandels auf
Zukunftsfest möchte die Deichacht das Rheiderland zudem mit zwei weiteren, langfristig angelegten Projekten machen: Einerseits möchte die Deichacht verstärkt aus dem Deichvorland (Nationalpark) den Klei für den Deichbau nehmen. Durch die ständigen Überflutungen der
Außendeichsländereien würden sich die entstehenden Pütten wieder mit Schlick füllen. Zusätzlich könnten diese auch mit Emsschlick befüllt werden, um den Schlick der Ems für weitere Kleivorräte zu gewinnen. Andererseits will man den Emsschlick nutzen, um das Binnenland wieder leicht zu erhöhen. „Wir beobachten seit Jahren, dass das Deichvorland durch den Meeresspiegelanstieg anwächst und das Binnenland im Verhältnis dazu immer tiefer liegt — wie ein Suppenteller. Das Binnenland muss aber mitwachsen.“, so Hensmann. Um das auszugleichen, möchte die Deichacht zusammen mit der Sielacht Grün- und Ackerland mit einer dünnen Schicht unbelasteten Emsschlicks überziehen. „Wenn das nur wenige Zentimeter sind, wertet das den Boden sogar auf“, meinte Obersielrichter Willem Berlin. Dadurch würden die Binnenflächen erhöht, um den Höhenunterschied langfristig auszugleichen. Hanne Modder unterstützt den Antrag auf ein Pilotprojekt.
Weitere Themen des Gesprächs waren die Freigabe der Küstenschutzmittel, die sich die Deichacht etwas früher wünscht, um Deichbauprojekte schneller umzusetzen, und der Wunsch der Sielacht, mit Speicherbecken auf die zunehmenden Starkregenereignisse zu reagieren. „Jede Menge Themen, die ich mit nach Hannover nehme. Ich halte die Ansätze von Deichacht und Sielacht für richtig und werde sie unterstützen“, meinte Modder. „wir müssen nicht nur alles tun, um den Klimawandel zu verlangsamen, wir müssen auch die Folgen im Blick haben.“
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Olaf Lies: „Baugenehmigungen sollen digital, bequem und von überall gestellt werden können”
Änderung der Niedersächsischen Bauordnung — Bauminister Olaf Lies: „Baugenehmigungen sollen digital, bequem und von überall gestellt werden können”
Mit einer Änderung der Niedersächsischen Bauordnung sollen künftig überall in Niedersachsen Bauanträge von zuhause aus elektronisch gestellt und die Verfahren elektronisch abgewickelt werden können. Die Landesregierung hat am (heutigen) Dienstag dem Entwurf eines Gesetzes zur Änderung der Niedersächsischen Bauordnung und des Niedersächsischen Denkmalschutzgesetzes zugestimmt und beschlossen, den Entwurf zur Verbandsbeteiligung freizugeben und den Landtag hierüber zu unterrichten.
„Ziel ist es, dass demnächst jeder seine Baugenehmigung bequem, komplett digital und von überall beantragen kann. Diese Änderungen in der Niedersächsischen Bauordnung sind ein echter Meilenstein bei der Digitalisierung von Verwaltungsverfahren”, sagte Bauminister Olaf Lies. Und auch das Arbeiten in den Behörden werde sich ändern und schneller werden. „Künftig wird das parallele Abarbeiten von Anträgen innerhalb der Ämter die Regel werden. Das bedeutet, dass die Anträge nicht mehr nacheinander in Reihe abgearbeitet werden müssten. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter könnten dann zu jedem Zeitpunkt die einzelnen, speziell ihren Fachbereich betreffenden Teile einer Baugenehmigung parallel bearbeiten”, erläuterte der Minister. Dieses liege allerdings in der Organisationshoheit der Kommunen. Mit entsprechender Software könnten beispielsweise auch die Verfahrensstände von den Bauherrinnen und Bauherren eingesehen und die Baugenehmigungen abgerufen werden. „Durch die Digitalisierung der Verfahren läge hier eine enorme Chance für spürbar beschleunigte Bearbeitung.”
Die Niedersächsische Bauordnung sei dann das erste Fachgesetz in Niedersachsen, das detaillierte Regelungen für ein elektronisches Antragsverfahren vorsehe. Im Vordergrund stünde, für alle Beteiligten ein rechtssicheres und effektives Verfahren zu gewährleisten. „Baugenehmigungsverfahren können durch die Digitalisierung effektiver, schneller und kostengünstiger durchgeführt werden”, verwies Lies auf die Vorteile. „Am Ende soll jeder seine Baugenehmigung am sprichwörtlichen Küchentisch stellen können.”
„Die niedersächsischen Landkreise begrüßen die überfällige Digitalisierung des niedersächsischen Baurechts. Das ist auch ein wichtiger Schritt zur Beschleunigung der Genehmigungsverfahren. Wir erhoffen uns dadurch zudem einen Schub für die Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung insgesamt”, kommentierte NLT-Hauptgeschäftsführer Hubert Meyer die Vorlage des Entwurfs durch den Bauminister.
In Niedersachsen gibt es insgesamt rund 100 Baugenehmigungsbehörden. Laut Lies sind einige Behörden bereits sehr weit: „Der Landkreis Osnabrück, der Heidekreis und der Landkreis Lüchow-Dannenberg sind hier sicherlich unter den Vorreitern, andere stehen in den Startlöchern oder haben sich schon auf den Weg gemacht.” Mit den geplanten Änderungen würde das elektronische Baugenehmigungsverfahren nicht mehr die Ausnahme sein. „Ein wichtiger Punkt: Mit der Novelle machen wir die digitale Antragsstellung in Niedersachsen künftig zum Regelverfahren. Das wird einen Schub auch bei den Baugenehmigungsbehörden auslösen, die vielleicht noch nicht so weit sind.”
Angestrebt wird, dass die Änderungen gemeinsam mit der Niedersächsischen Bauvorlagenverordnung am 1. Januar 2022 in Kraft treten. Übergangsregelungen sollen es Bürgerinnen und Bürgern sowie den Kommunen ermöglichen, sich auf das neue Verfahren einzustellen. Mit den geplanten Änderungen würden auch Vorgaben der Europäischen Union und des Onlinezugangsgesetzes umgesetzt.
Zahlreiche Verbände haben nun sechs Wochen lang die Möglichkeit, ihre Auffassung über den Entwurf dem Bauministerium mitzuteilen.
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