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SGFB: Blaue Tonne möglichst schnell einführen
Leer — Die Gruppe SPD/Grüne/FDP/Bluhm (SGFB) im Leeraner Kreistag fordert die schnellstmögliche Einführung der blauen Tonne zur Entsorgung von Papier. Das hat die Gruppe jetzt in ihrer jüngsten Sitzung beschlossen. “Beim Probebetrieb haben sich mehr als 80 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer positiv zur Tonne geäußert. Das ist ein eindeutiges Ergebnis. Wir haben damit keine Bedenken gegen die Umstellung der Papierabfuhr im Landkreis Leer vom Sack auf die Tonne“, meinten die für das Thema verantwortlichen Gruppenmitglieder Klaas Plagge (SPD) und Rainer Kottke (Grüne) in einer Mitteilung der Mehrheitsgruppe im Leeraner Kreistag.
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Plagge und Kottke lobten dabei ausdrücklich die Bürgerbeteiligung: „Das Thema wurde in unserem Landkreis durchaus kontrovers uns emotional diskutiert. Viele Teilnehmer, die von der Sackabfuhr überzeugt waren, haben im Laufe des einjährigen Modellversuchs ihre Meinung geändert. Durch die Befragung und den Probetrieb wurden die Menschen im Landkreis Leer in vorbildlicher Weise beteiligt. Wir haben die Bürgerbeteiligung begrüßt und drängen jetzt darauf, dass die eindeutigen Ergebnisse auch so schnell wie möglich politisch umgesetzt werden“, so Plagge und Kottke.
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Die von vielen Bürgern bereits gestellte Frage, ob das Tonnensystem auch auf Restmüll, Plastikmüll oder Gartenabfälle ausgeweitet wird, kann im Moment nicht beantwortert werden. „Wir werden mit der blauen Tonne weitere Erfahrungen sammeln und die Bürgerinnen und Bürger weiterhin an der Entscheidung beteiligen, wie es weitergeht“, so Plagge und Kottke.
Ein Sonderfall sei aufgrund der kräftigen Windverhältnisse die Insel Borkum, heißt es in der Mitteilung der Gruppe weiter. Hier bestehe bereits seit längerem die Forderung der Gruppe, dass auf der Insel die Gelbe Tonne eingeführt werden muss, um die Verwehungen von Plastikabfällen zu verhindern.
Foto: Archivfoto / PM Landkreis Leer
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Olaf Lies: „Baugenehmigungen sollen digital, bequem und von überall gestellt werden können”
Änderung der Niedersächsischen Bauordnung — Bauminister Olaf Lies: „Baugenehmigungen sollen digital, bequem und von überall gestellt werden können”
Mit einer Änderung der Niedersächsischen Bauordnung sollen künftig überall in Niedersachsen Bauanträge von zuhause aus elektronisch gestellt und die Verfahren elektronisch abgewickelt werden können. Die Landesregierung hat am (heutigen) Dienstag dem Entwurf eines Gesetzes zur Änderung der Niedersächsischen Bauordnung und des Niedersächsischen Denkmalschutzgesetzes zugestimmt und beschlossen, den Entwurf zur Verbandsbeteiligung freizugeben und den Landtag hierüber zu unterrichten.
„Ziel ist es, dass demnächst jeder seine Baugenehmigung bequem, komplett digital und von überall beantragen kann. Diese Änderungen in der Niedersächsischen Bauordnung sind ein echter Meilenstein bei der Digitalisierung von Verwaltungsverfahren”, sagte Bauminister Olaf Lies. Und auch das Arbeiten in den Behörden werde sich ändern und schneller werden. „Künftig wird das parallele Abarbeiten von Anträgen innerhalb der Ämter die Regel werden. Das bedeutet, dass die Anträge nicht mehr nacheinander in Reihe abgearbeitet werden müssten. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter könnten dann zu jedem Zeitpunkt die einzelnen, speziell ihren Fachbereich betreffenden Teile einer Baugenehmigung parallel bearbeiten”, erläuterte der Minister. Dieses liege allerdings in der Organisationshoheit der Kommunen. Mit entsprechender Software könnten beispielsweise auch die Verfahrensstände von den Bauherrinnen und Bauherren eingesehen und die Baugenehmigungen abgerufen werden. „Durch die Digitalisierung der Verfahren läge hier eine enorme Chance für spürbar beschleunigte Bearbeitung.”
Die Niedersächsische Bauordnung sei dann das erste Fachgesetz in Niedersachsen, das detaillierte Regelungen für ein elektronisches Antragsverfahren vorsehe. Im Vordergrund stünde, für alle Beteiligten ein rechtssicheres und effektives Verfahren zu gewährleisten. „Baugenehmigungsverfahren können durch die Digitalisierung effektiver, schneller und kostengünstiger durchgeführt werden”, verwies Lies auf die Vorteile. „Am Ende soll jeder seine Baugenehmigung am sprichwörtlichen Küchentisch stellen können.”
„Die niedersächsischen Landkreise begrüßen die überfällige Digitalisierung des niedersächsischen Baurechts. Das ist auch ein wichtiger Schritt zur Beschleunigung der Genehmigungsverfahren. Wir erhoffen uns dadurch zudem einen Schub für die Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung insgesamt”, kommentierte NLT-Hauptgeschäftsführer Hubert Meyer die Vorlage des Entwurfs durch den Bauminister.
In Niedersachsen gibt es insgesamt rund 100 Baugenehmigungsbehörden. Laut Lies sind einige Behörden bereits sehr weit: „Der Landkreis Osnabrück, der Heidekreis und der Landkreis Lüchow-Dannenberg sind hier sicherlich unter den Vorreitern, andere stehen in den Startlöchern oder haben sich schon auf den Weg gemacht.” Mit den geplanten Änderungen würde das elektronische Baugenehmigungsverfahren nicht mehr die Ausnahme sein. „Ein wichtiger Punkt: Mit der Novelle machen wir die digitale Antragsstellung in Niedersachsen künftig zum Regelverfahren. Das wird einen Schub auch bei den Baugenehmigungsbehörden auslösen, die vielleicht noch nicht so weit sind.”
Angestrebt wird, dass die Änderungen gemeinsam mit der Niedersächsischen Bauvorlagenverordnung am 1. Januar 2022 in Kraft treten. Übergangsregelungen sollen es Bürgerinnen und Bürgern sowie den Kommunen ermöglichen, sich auf das neue Verfahren einzustellen. Mit den geplanten Änderungen würden auch Vorgaben der Europäischen Union und des Onlinezugangsgesetzes umgesetzt.
Zahlreiche Verbände haben nun sechs Wochen lang die Möglichkeit, ihre Auffassung über den Entwurf dem Bauministerium mitzuteilen.
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