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Wie Hausbesitzer auf Nummer sicher gehen
Bild: Die Unternehmerfrauen bei ihrem Treffen in Riepe.
Unternehmerfrauen im Handwerk holen sich Tipps für die Vermietung von Wohnraum.
Ostfriesland. Wenn Mieter nicht zahlen können oder erhöhte Preise nicht akzeptieren, kann es für Eigentümer zu finanziellen Engpässen kommen. Vorsitzender Stefan Fliege und Dieter Pockrandt vom Vermieterverein Ostfriesland haben den Unternehmerfrauen im Handwerk Aurich-Emden, kurz UfH, die wichtigsten Vorbereitungsmaßnahmen für Hausbesitzer erklärt. Rund 20 Unternehmerinnen nahmen an der Veranstaltung in der Gaststätte „Weißes Pferd“ in Riepe teil.
„Gute Vorbereitung ist bei der Mietersuche wichtig“, erklärten Dieter Pockrandt und Stefan Fliege gleich zu Beginn ihres Vortrages. Die Experten empfahlen, mit den Bewerbern kurze Einzelgespräche zum Kennenlernen zu führen. Dadurch bekomme man ein Gefühl für sein Gegenüber. Für die Auswahl der Vertragspartner sollten Eigentümer sich außerdem eine Selbstauskunft geben lassen, riet Dieter Pockrandt. Um bösen Überraschungen aus dem Weg zu gehen, sollten zudem die Fragen geklärt werden: Wie viele Personen wollen in die Wohnung einziehen? Welchen Beruf haben diese? Und wie hoch ist ihr Nettoverdienst? Auch Auskünfte über Mietschulden, laufende Insolvenzverfahren oder Haustiere dürfen Hausbesitzer von den Bewerbern fordern.
Ist ein passender Kandidat gefunden, gilt es, die Vereinbarungen in einem Vertrag festzuhalten. Bei dessen Erstellung rät Anwalt Stefan Fliege, alles schriftlich festzuhalten: „Mündliche Vereinbarungen sind zwar gültig, aber mit einem Schriftstück gehen Sie auf Nummer sicher.“ Darin sollte unter anderem die Höhe der Miete festgehalten werden sowie ein Hinweis darauf, unter welchen Bedingungen es zu einer Erhöhung des Preises kommen könne.
Frauen, die dem Verband beitreten wollen, können sich an die Vorsitzende Tina Lienemann wenden: Telefon 04943 912080, E‑Mail tina@lienemann-holtrop.de.
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Olaf Lies: „Baugenehmigungen sollen digital, bequem und von überall gestellt werden können”
Änderung der Niedersächsischen Bauordnung — Bauminister Olaf Lies: „Baugenehmigungen sollen digital, bequem und von überall gestellt werden können”
Mit einer Änderung der Niedersächsischen Bauordnung sollen künftig überall in Niedersachsen Bauanträge von zuhause aus elektronisch gestellt und die Verfahren elektronisch abgewickelt werden können. Die Landesregierung hat am (heutigen) Dienstag dem Entwurf eines Gesetzes zur Änderung der Niedersächsischen Bauordnung und des Niedersächsischen Denkmalschutzgesetzes zugestimmt und beschlossen, den Entwurf zur Verbandsbeteiligung freizugeben und den Landtag hierüber zu unterrichten.
„Ziel ist es, dass demnächst jeder seine Baugenehmigung bequem, komplett digital und von überall beantragen kann. Diese Änderungen in der Niedersächsischen Bauordnung sind ein echter Meilenstein bei der Digitalisierung von Verwaltungsverfahren”, sagte Bauminister Olaf Lies. Und auch das Arbeiten in den Behörden werde sich ändern und schneller werden. „Künftig wird das parallele Abarbeiten von Anträgen innerhalb der Ämter die Regel werden. Das bedeutet, dass die Anträge nicht mehr nacheinander in Reihe abgearbeitet werden müssten. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter könnten dann zu jedem Zeitpunkt die einzelnen, speziell ihren Fachbereich betreffenden Teile einer Baugenehmigung parallel bearbeiten”, erläuterte der Minister. Dieses liege allerdings in der Organisationshoheit der Kommunen. Mit entsprechender Software könnten beispielsweise auch die Verfahrensstände von den Bauherrinnen und Bauherren eingesehen und die Baugenehmigungen abgerufen werden. „Durch die Digitalisierung der Verfahren läge hier eine enorme Chance für spürbar beschleunigte Bearbeitung.”
Die Niedersächsische Bauordnung sei dann das erste Fachgesetz in Niedersachsen, das detaillierte Regelungen für ein elektronisches Antragsverfahren vorsehe. Im Vordergrund stünde, für alle Beteiligten ein rechtssicheres und effektives Verfahren zu gewährleisten. „Baugenehmigungsverfahren können durch die Digitalisierung effektiver, schneller und kostengünstiger durchgeführt werden”, verwies Lies auf die Vorteile. „Am Ende soll jeder seine Baugenehmigung am sprichwörtlichen Küchentisch stellen können.”
„Die niedersächsischen Landkreise begrüßen die überfällige Digitalisierung des niedersächsischen Baurechts. Das ist auch ein wichtiger Schritt zur Beschleunigung der Genehmigungsverfahren. Wir erhoffen uns dadurch zudem einen Schub für die Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung insgesamt”, kommentierte NLT-Hauptgeschäftsführer Hubert Meyer die Vorlage des Entwurfs durch den Bauminister.
In Niedersachsen gibt es insgesamt rund 100 Baugenehmigungsbehörden. Laut Lies sind einige Behörden bereits sehr weit: „Der Landkreis Osnabrück, der Heidekreis und der Landkreis Lüchow-Dannenberg sind hier sicherlich unter den Vorreitern, andere stehen in den Startlöchern oder haben sich schon auf den Weg gemacht.” Mit den geplanten Änderungen würde das elektronische Baugenehmigungsverfahren nicht mehr die Ausnahme sein. „Ein wichtiger Punkt: Mit der Novelle machen wir die digitale Antragsstellung in Niedersachsen künftig zum Regelverfahren. Das wird einen Schub auch bei den Baugenehmigungsbehörden auslösen, die vielleicht noch nicht so weit sind.”
Angestrebt wird, dass die Änderungen gemeinsam mit der Niedersächsischen Bauvorlagenverordnung am 1. Januar 2022 in Kraft treten. Übergangsregelungen sollen es Bürgerinnen und Bürgern sowie den Kommunen ermöglichen, sich auf das neue Verfahren einzustellen. Mit den geplanten Änderungen würden auch Vorgaben der Europäischen Union und des Onlinezugangsgesetzes umgesetzt.
Zahlreiche Verbände haben nun sechs Wochen lang die Möglichkeit, ihre Auffassung über den Entwurf dem Bauministerium mitzuteilen.
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