Neues aus Emden

Emder Denk­mä­ler ent­de­cken: Die Neue Kirche

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Mit­ten im Emder Stadt­teil Fald­ern steht ein archi­tek­to­ni­sches Juwel der Stadt­ge­schich­te – die Neue Kir­che. Errich­tet zwi­schen 1643 und 1648 vom Emder Rats­herrn, Archi­tek­ten und Maler Mar­tin Faber (1587–1648), gilt sie als bedeu­ten­des Zeug­nis pro­tes­tan­ti­scher Bau­kunst in Ostfriesland.

Die Bau­kos­ten belie­fen sich damals auf beacht­li­che 94.350 Gul­den. Archi­tek­to­nisch ori­en­tier­te sich Faber an der Noor­der­kerk in Ams­ter­dam, die zwi­schen 1620 und 1622 erbaut wur­de. Cha­rak­te­ris­tisch für den pro­tes­tan­ti­schen Kir­chen­bau jener Zeit ist der zen­tra­le Grund­riss in Form eines grie­chi­schen Kreu­zes. Die schlich­ten Barock­for­men, gefer­tigt aus Zie­geln mit Sand­stein­ele­men­ten, ver­lei­hen dem Bau sei­ne beson­de­re Ausdruckskraft.

Ein archi­tek­to­ni­sches High­light ist der impo­san­te Kirch­turm, des­sen Gestal­tung an den Turm der Ams­ter­da­mer Oude Kerk aus dem 16. Jahr­hun­dert erinnert.

Am 4. Sep­tem­ber 1944 wur­de die Kir­che durch Kriegs­ein­wir­kung schwer beschä­digt. Zwi­schen 1947 und 1950 erfolg­te der Wie­der­auf­bau – unter größt­mög­li­cher Wah­rung des Ori­gi­nal­zu­stands. Beson­ders bemer­kens­wert ist, dass Bild­hau­er Fritz Liebsch die Turm­be­krö­nung ori­gi­nal­ge­treu rekon­stru­ier­te. Die Neue Kir­che ist damit die ein­zi­ge Kir­che in Emden, die nach dem Zwei­ten Welt­krieg in ihrer ursprüng­li­chen äuße­ren Gestalt wie­der­her­ge­stellt wurde.

Heu­te zählt sie zu den bedeu­tends­ten Denk­ma­len Emdens und ver­bin­det auf beein­dru­cken­de Wei­se Geschich­te, Glau­ben und Archi­tek­tur.


Redak­ti­on Lese­r­ECHO Emden

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