Anzeige
Engelkemarkt Emden: Wenn der Delft zum Leuchten erwacht
Emden. Ein kollektives Innehalten, ein leises Raunen – und dann dieser Moment, auf den Emden jedes Jahr hinfiebert: Mit dem Anleuchten beginnt die Adventszeit am Wasser. Sobald die Lichter rund um den Delft aufglimmen, verwandeln sich Giebel, Stege und Traditionsschiffe in ein funkelndes Bühnenbild. Lichterketten spannen sich wie zarte Sternbilder über die Marktgassen, ihr Glanz bricht sich im Wasser, und wo eben noch Winterdämmerung lag, setzt der Weihnachtszauber ein – maritim, stimmungsvoll, ganz Emden. Der erste Rundgang nach dem Anzünden fühlt sich wie ein Ritual an. Vor dem Alten Rathaus lädt das Weihnachtsdorf mit seiner großen Pyramide zum Ankommen ein, der Duft von Glühwein, Punsch und gebrannten Mandeln mischt sich mit salziger Hafenluft, an den Ständen funkeln Glassterne, Holzspielzeug, Keramik und liebevoll gestaltetes Kunsthandwerk. Ein paar Schritte weiter geben die Museumsschiffe die Kulisse für Emdens einzigartige Adventsatmosphäre: Das Feuerschiff „Amrumbank/Deutsche Bucht“, der Heringslogger „AE7 Stadt Emden“ und die Tjalk „Anne“ liegen wie leuchtende Inseln im Delft. Auf den Decks wärmen Heißgetränke die Hände, Musikfetzen wehen über das Wasser, und überall entstehen diese typischen Engelkemarkt‑Momente: vertraute Gesichter, kurze Gespräche, lachende Kinder vor den Fotospots, ein spontanes Wiedersehen am Glühweinstand.
Wer die Vielfalt sucht, findet sie zwischen Genuss und Geschenkejagd. Ostfriesische Spezialitäten treffen auf Herzhaftes und Süßes, vom Räucher‑Aal bis zur heißen Waffel. Handgemachte Unikate aus der Region, feine Deko und kleine Mitbringsel mit Geschichte machen den Bummel zum Geschenkefund. Familien freuen sich über kleine Fahrgeschäfte, über die weihnachtlichen Überraschungen an den Ständen und natürlich über die fotogenen Blickachsen aufs Lichtermeer. Besonders stimmungsvoll zeigt sich der Engelkemarkt in der blauen Stunde, wenn das Restlicht des Tages über dem Hafen hängt und Lichterketten, Sterne und Schiffslaternen nacheinander heller werden – dann entfaltet der Markt seine ganze Magie.
Sein Alleinstellungsmerkmal ist und bleibt die Lage am Wasser. Der Engelkemarkt spielt die ganze Schönheit des historischen Umfelds aus, wenn Stadtgarten, Rathaus, Museum und Binnenhafen sich zu einem Panorama verdichten, das weit über Ostfriesland hinausstrahlt. Die maritime Note macht den Unterschied. Hier ist Weihnachten nicht bloß Kulisse, sondern Erlebnis am Wasser: das Knirschen der Bohlen, das leise Schlagen der Masten, das Spiegeln der Lichter auf sanften Wellen. Damit der Besuch entspannt beginnt, lohnt ein Blick auf die praktische Seite. Rund um den Delft kann es zum Anleuchten und an Wochenendabenden voll werden, die Anreise mit ÖPNV oder zu Fuß ist oft die gelassenste Wahl. Breite Wege und ausgewiesene Zonen erleichtern die Orientierung, das Marktteam unterstützt vor Ort gern – auch bei Fragen zur Barrierefreiheit. Ein Tipp aus Erfahrung: Wer die Atmosphäre intensiv auskosten will, kommt kurz vor Einbruch der Dämmerung und bleibt, bis der Hafenhimmel im Lichtermeer aufgeht.
Am Ende steht die Frage, auf die jede und jeder eine eigene Antwort hat: Was ist Ihr liebster Engelkemarkt‑Moment? Der Augenblick, in dem die Lichter angehen? Das erste Anstoßen mit Freundinnen und Freunden? Oder der gemeinsame Bummel, der plötzlich wieder Kindheit werden lässt? Sicher ist: Mit dem Anleuchten beginnt jene Zeit, in der die Stadt am Wasser im Lichterglanz zusammenrückt – warm, herzlich, norddeutsch klar. Der Engelkemarkt ist zurück. Und er leuchtet.
—
Redaktion: LeserECHO Emden