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Wichtel-Magie im Jachtweg: Wie Baumwichtel „Wibo“ ein ganzes Viertel verzaubert
Emden. In der Adventszeit geschehen manchmal Dinge, die man nicht planen kann – sie wachsen einfach aus einer guten Idee und einer starken Gemeinschaft heraus. Genau das lässt sich derzeit im Emder Jachtweg beobachten. Dort ist Anfang Dezember ein ganz besonderer Bewohner eingezogen: der Baumwichtel „Wibo“. Was als kleine weihnachtliche Geste begann, hat sich inzwischen zu einem bemerkenswerten Bürgerprojekt entwickelt, das Menschen aus der ganzen Stadt anzieht und den Jachtweg in ein kleines Wichtel-Wunderland verwandelt.
Im Mittelpunkt steht Wibos Zuhause. Was anderswo oft nur als winzige „Wichteltür“ an einer Fußleiste beginnt, ist hier zu einer stattlichen, dreistöckigen und liebevoll beleuchteten Residenz angewachsen. Die Nachbarschaft hat gemeinsam mit „anderen Wichteln“ über Wochen ausgebaut, dekoriert, ergänzt. Lichter, Miniaturmöbel, kleine Szenen rund um das Haus – all das macht die Wichtelwelt im Jachtweg zu einem echten Hingucker. Wer vorbeikommt, bleibt unweigerlich stehen und entdeckt bei jedem Besuch neue Details.
Doch Wibo ist längst mehr als eine hübsche Dekoration. Rund um sein Haus passiert täglich etwas Neues. Mal sind es kleine Streiche, die sich die Anwohner ausdenken, mal sind es liebevoll gestaltete Überraschungen, die über Nacht auftauchen. So bleibt die Geschichte um den Baumwichtel lebendig. Kinder und Erwachsene kommen immer wieder vorbei, um zu schauen, was sich verändert hat. Dieses stetige Weitererzählen im Kleinen sorgt dafür, dass Wibo nicht nur „da ist“, sondern wirklich als Figur erlebt wird.
Das Projekt zeigt vor allem, was im Viertel passiert: Die Menschen rücken zusammen. Nachbarinnen und Nachbarn planen gemeinsam, stimmen Aktionen ab, laden zu Wibos großer Party ein und gestalten das Erlebnis für die Besucher. Der Jachtweg ist damit zu einem kleinen Wallfahrtsort für Familien und sogar Kindergartengruppen aus dem gesamten Stadtgebiet geworden. Besonders die Kinder spielen eine Hauptrolle. Wibo hat einen eigenen Briefkasten, der regelmäßig gefüllt wird – mit Briefen, Zeichnungen und Wünschen. Die Kleinen schreiben dem Wichtel, erzählen von ihrem Alltag, von Weihnachtswünschen und Geheimnissen. So entsteht ein analoges, liebevolles Miteinander, das die Vorfreude auf Weihnachten ganz unmittelbar spürbar macht.
Wer es nicht persönlich in den Jachtweg schafft, kann Wibos Abenteuer inzwischen auch digital verfolgen. Unter dem Namen „Wibo Emder Baumwichtel“ berichtet eine eigene Instagram-Seite von den täglichen Geschehnissen, neuen Ausbauten und den Reaktionen der großen und kleinen Fans. Fotos, kurze Geschichten und Einblicke hinter die Kulissen zeigen, wie viel Kreativität und Herzblut in dem Projekt steckt. Wibos Instagram-Auftritt ist damit ein Beispiel dafür, wie soziale Medien genutzt werden können, um eine sehr traditionelle, nachbarschaftliche Aktion sichtbar zu machen – ohne ihr den Charme zu nehmen.
Dass „Wibo“ so viel Anklang findet, ist kein Zufall. Während manche etablierten Medien das Projekt vielleicht übersehen haben, zeigt die Resonanz vor Ort: Die Emder lieben solche Geschichten. Es ist eine Aktion von Bürgerinnen und Bürgern für Bürgerinnen und Bürger – ganz ohne großes Budget, aber mit umso mehr Fantasie, Zeit und Engagement. Sie zeigt, dass es keine großen Events braucht, um Menschen zusammenzubringen. Manchmal reicht ein kleiner Baumwichtel mit einem großen Haus – und eine Nachbarschaft, die bereit ist, gemeinsam etwas Schönes auf die Beine zu stellen.
Wer noch ein wenig Wichtel-Magie erleben möchte, sollte sich in der Adventszeit einen Spaziergang in den Jachtweg gönnen oder digital bei Wibo vorbeischauen. Es lohnt sich, genauer hinzusehen – im Wichtel-Haus, in den leuchtenden Kinderaugen und in der Art, wie ein Viertel über eine geteilte Idee zusammenwächst.
Instagram: Wibo Emder Baumwichtel
Die LeserECHO-Redaktion dankt unserer Leserin Johanne Lammers für diesen wunderbaren Hinweis aus der Nachbarschaft und wünscht allen Beteiligten und Besucherinnen und Besuchern weiterhin viel Freude mit Wibo.
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Redaktion: LeserECHO Emden