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Volks­trau­er­tag: Erin­nern, mah­nen, Ver­ant­wor­tung tra­gen – Gedenk­stun­de in Emden am 16. November

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Der Volks­trau­er­tag ist ein fes­ter Bestand­teil der deut­schen Erin­ne­rungs­kul­tur. Er wur­de 1919 vom Volks­bund Deut­sche Kriegs­grä­ber­für­sor­ge ange­regt und 1922 erst­mals im Reichs­tag began­gen. Nach dem Zwei­ten Welt­krieg fand er sei­nen Platz als staat­li­cher Gedenk­tag im Kir­chen­jahr am zwei­ten Sonn­tag vor dem 1. Advent. Sein Anlie­gen ist bis heu­te aktu­ell: Wir erin­nern an die Toten von Krieg und Gewalt­herr­schaft, an Sol­da­tin­nen und Sol­da­ten eben­so wie an Zivi­lis­tin­nen und Zivi­lis­ten, an Opfer von Ter­ror, Ver­fol­gung, Ver­trei­bung und poli­ti­schen Dik­ta­tu­ren. Der Tag ist zugleich Mah­nung, aus der Geschich­te Ver­ant­wor­tung für Gegen­wart und Zukunft abzu­lei­ten – für Frie­den, Men­schen­wür­de, Rechts­staat­lich­keit und eine demo­kra­ti­sche, soli­da­ri­sche Gesellschaft.

Wofür der Volks­trau­er­tag steht

  • Inne­hal­ten und Respekt: Wür­di­ges Geden­ken an die Mil­lio­nen Toten des 20. Jahr­hun­derts und an Opfer aktu­el­ler Krie­ge und Kon­flik­te weltweit.
  • Ver­söh­nung und Ver­stän­di­gung: Der Tag will nicht ver­herr­li­chen, son­dern Brü­cken bau­en – über Gren­zen und Gene­ra­tio­nen hinweg.
  • Ver­ant­wor­tung und Frie­dens­ar­beit: Erin­ne­rung bleibt nicht beim Rück­blick ste­hen. Sie fragt: Was folgt dar­aus für unser Han­deln – in Euro­pa, inter­na­tio­nal, vor Ort?

Rol­le des Volks­bun­des Deut­sche Kriegs­grä­ber­für­sor­ge
Der Volks­bund ist eine huma­ni­tä­re Orga­ni­sa­ti­on und seit über 100 Jah­ren Trä­ger prak­ti­scher und päd­ago­gi­scher Friedensarbeit.

  • Auf­trag: Im Regie­rungs­auf­trag sucht, birgt und bestat­tet der Volks­bund Kriegs­to­te im Aus­land, erfasst ihre Grä­ber und pflegt Kriegs­grä­ber­stät­ten in über 45 Staaten.
  • Bil­dung: Jugend- und Bil­dungs­stät­ten, inter­na­tio­na­le Work­camps, Zeit­zeu­gen­ge­sprä­che und Begeg­nungs­pro­jek­te för­dern eine reflek­tier­te Erin­ne­rungs­kul­tur – ins­be­son­de­re für jun­ge Menschen.
  • Begeg­nung: Über Län­der­gren­zen hin­weg ent­ste­hen Dia­logräu­me, die Geschich­te greif­bar machen und zu akti­vem Enga­ge­ment gegen Hass und Gewalt ermu­ti­gen.
    Für die­se Auf­ga­ben ist der Volks­bund auf Spen­den und ehren­amt­li­che Mit­wir­kung angewiesen.

Sym­bo­le und Ritua­le des Tages

  • Kranz­nie­der­le­gun­gen und schwei­gen­des Geden­ken wür­di­gen die Toten.
  • Musi­ka­li­sche Bei­trä­ge (z. B. „Ich hatt’ einen Kame­ra­den“) und Lesun­gen geben Raum für Trau­er, Trost und Nachdenken.
  • Anspra­chen ver­knüp­fen Erin­ne­rung mit Gegen­warts­be­zug – von Kriegs­fol­gen über Flucht und Ver­trei­bung bis zu den Her­aus­for­de­run­gen unse­rer Zeit.

Gedenk­stun­de in Emden
Zum Volks­trau­er­tag lädt Ober­bür­ger­meis­ter Tim Krui­thoff als Vor­sit­zen­der des Kreis­ver­ban­des Emden im Volks­bund Deut­sche Kriegs­grä­ber­für­sor­ge zur zen­tra­len Gedenk­fei­er ein.

  • Ter­min: Sonn­tag, 16. Novem­ber 2025, 11:30 Uhr
  • Ort: Fried­hofs­ka­pel­le Tholenswehr

Die Gedenk­stun­de umfasst Anspra­chen, musi­ka­li­sche Beglei­tung und eine fei­er­li­che Kranz­nie­der­le­gung zum Andenken an die Opfer von Krieg und Gewalt. Ver­tre­te­rin­nen und Ver­tre­ter aus Poli­tik, Kir­che und Gesell­schaft sowie Bür­ge­rin­nen und Bür­ger Emdens neh­men teil; auch in wei­te­ren Stadt­tei­len fin­den im Tages­ver­lauf Kranz­nie­der­le­gun­gen statt. Alle Emde­rin­nen und Emder sind herz­lich ein­ge­la­den, gemein­sam zu erin­nern und ein Zei­chen für Frie­den, Mensch­lich­keit und Zusam­men­halt zu setzen.


Redak­ti­on: Lese­r­ECHO Emden

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