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Wich­ti­ges Urteil: SCHUFA muss bezahl­te Ein­trä­ge sofort löschen – Scha­dens­er­satz möglich

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Ver­brau­cher­schutz gestärkt: Wer eine Schuld begli­chen hat, muss nicht län­ger jah­re­lang auf die Löschung sei­nes nega­ti­ven SCHUFA-Ein­trags war­ten. Mit einem weg­wei­sen­den Urteil hat das Ober­lan­des­ge­richt Köln (Urteil vom 10.04.2025, Az. 15 U 249/24) ent­schie­den, dass bezahl­te For­de­run­gen unver­züg­lich gelöscht wer­den müs­sen – und das unab­hän­gig davon, ob der Ein­trag ins öffent­li­che Schuld­ner­ver­zeich­nis auf­ge­nom­men wurde.

Was bedeu­tet das für Verbraucher?

Wer sei­ne Schul­den begli­chen hat und den­noch einen nega­ti­ven Ein­trag bei der SCHUFA vor­fin­det, kann jetzt aktiv wer­den. Die drei­jäh­ri­ge Spei­cher­frist, wie sie von der SCHUFA bis­her ange­wen­det wur­de, wur­de vom Gericht für unzu­läs­sig erklärt. Bereits die voll­stän­di­ge Zah­lung reicht aus, um eine sofor­ti­ge Löschung zu ver­lan­gen – zudem kann unter Umstän­den Scha­dens­er­satz gefor­dert werden.

Der Fall vor dem OLG Köln

Ein Ver­brau­cher hat­te gegen die SCHUFA geklagt, weil drei bezahl­te For­de­run­gen wei­ter­hin gespei­chert blie­ben. Obwohl die SCHUFA die Ein­trä­ge wäh­rend des Ver­fah­rens lösch­te, ging es im Pro­zess noch um die Fra­ge eines mög­li­chen Scha­dens­er­sat­zes. Das OLG Köln ent­schied zuguns­ten des Klägers:

  • Die Spei­che­rung war rechts­wid­rig
  • Es wur­de ein imma­te­ri­el­ler Scha­den anerkannt
  • Der Klä­ger erhielt 500 € Scha­dens­er­satz sowie 540,50 € Erstat­tung der Anwaltskosten

Das Gericht stütz­te sich dabei auf die Daten­schutz-Grund­ver­ord­nung (DSGVO) und auf ein Urteil des Euro­päi­schen Gerichts­hofs (EuGH) vom Dezem­ber 2023. Die Inter­es­sen der Ver­brau­cher auf Daten­schutz und fai­re Boni­täts­be­wer­tung wie­gen laut Gericht schwe­rer als das wirt­schaft­li­che Inter­es­se der SCHUFA.

LG Aachen bestä­tigt ver­brau­cher­freund­li­che Rechtsprechung

Auch das Land­ge­richt Aachen (Urteil vom 17.04.2025, Az. 8 O 224/24) schloss sich dem Urteil des OLG Köln an: Die Spei­che­rung erle­dig­ter For­de­run­gen sei unzu­läs­sig. Der Klä­ger erhielt auch hier Recht – inklu­si­ve Anspruch auf Löschung, Unter­las­sung und Erstat­tung der Anwaltskosten.

Obwohl bei­de Urtei­le noch nicht rechts­kräf­tig sind, set­zen sie ein star­kes Signal: Ver­brau­cher kön­nen sich ab sofort auf die­se Recht­spre­chung beru­fen, um ver­al­te­te Ein­trä­ge löschen zu las­sen und Scha­dens­er­satz gel­tend zu machen.


Redak­ti­on Lese­r­ECHO Emden

Quel­le: WBS.LEGAL Rechts­an­walts­ge­sell­schaft mbH & Co. KG

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Welt­wei­te Stö­rung: Cloud­fla­re-Aus­fall legt zahl­rei­che Inter­net­diens­te lahm

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UPDATE 18.11.2025 — 16:58: Nach unse­ren Infor­ma­tio­nen soll­ten die meis­ten Diens­te wie­der funktionieren.

Emden. Eine groß­flä­chi­ge tech­ni­sche Stö­rung hat am Mitt­woch­mit­tag für erheb­li­che Pro­ble­me im Inter­net gesorgt. Zahl­rei­che welt­weit genutz­te Diens­te – dar­un­ter X, Pay­pal, ChatGPT, Dis­cord, Ikea, League of Legends und Can­va – waren seit etwa 12 Uhr zeit­wei­se nicht erreich­bar oder funk­tio­nier­ten nur ein­ge­schränkt. Ursa­che war eine Stö­rung beim US-Tech­no­lo­gie­un­ter­neh­men Cloud­fla­re, das für vie­le Web­sites Sicher­heits- und Per­for­mance-Diens­te bereitstellt.

Mas­si­ve Beein­träch­ti­gun­gen im Netz

Wer auf sozia­len Netz­wer­ken wie X sur­fen, Online­zah­lun­gen täti­gen oder Tools wie ChatGPT ver­wen­den woll­te, erhielt vie­ler­orts Feh­ler­mel­dun­gen. Auch der Info­gra­fik-Dienst Datawrap­per, der unter ande­rem in den ntv.de-Grafiken genutzt wird, war betrof­fen – wodurch in vie­len Arti­keln sicht­ba­re Lücken entstanden.

Der Dienst allestörungen.de, nor­ma­ler­wei­se eine ers­te Anlauf­stel­le bei Netz­pro­ble­men, ver­zeich­ne­te bin­nen kur­zer Zeit mehr als 5.000 Mel­dun­gen – war jedoch selbst zeit­wei­se nicht erreichbar.

Cloud­fla­re bestä­tigt lau­fen­de Untersuchungen

Cloud­fla­re erklär­te: „Cloud­fla­re ist sich eines Pro­blems bewusst, das mög­li­cher­wei­se meh­re­re Kun­den betrifft, und unter­sucht die­ses der­zeit.“ Wei­te­re Infor­ma­tio­nen sol­len fol­gen. Kurz zuvor waren War­tungs­ar­bei­ten ange­kün­digt worden.

Nach rund einer Stun­de berich­te­te das Unter­neh­men zwar von einer all­mäh­li­chen Sta­bi­li­sie­rung, den­noch kön­ne es wei­ter­hin „über­durch­schnitt­lich hohe Feh­ler­ra­ten“ geben, da die Behe­bung noch laufe.

Glo­ba­le Aus­wir­kun­gen bereits in der Vergangenheit

Stö­run­gen bei gro­ßen Cloud-Sys­te­men sind nicht unge­wöhn­lich – und zei­gen immer wie­der die welt­wei­te Abhän­gig­keit von weni­gen Infra­struk­tur­anbie­tern. Erst vor rund einem Monat hat­te ein Aus­fall bei Ama­zon Web Ser­vices (AWS) inter­na­tio­nal für Pro­ble­me gesorgt. Ende Okto­ber war zudem der Mes­sen­ger Signal für etwa 90 Minu­ten glo­bal offline.

Aktu­el­ler Status:

Den aktu­el­len Sta­tus könnt ihr fin­den unter https://www.cloudflarestatus.com


Redak­ti­on: Lese­r­ECHO Emden

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Neues aus Emden

Schul­start nach den Herbst­fe­ri­en: Mehr Vor­sicht auf Emder Schulwegen

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Emden/Ostfriesland. Am Mon­tag beginnt nach den Herbst­fe­ri­en wie­der der Unter­richt – damit fül­len sich mor­gens und mit­tags die Schul­we­ge. Beson­ders in der ers­ten Woche nach der Pau­se brau­chen Kin­der und Jugend­li­che Zeit, um in den Schul­all­tag zurück­zu­fin­den. Stadt, Schu­len sowie Poli­zei und Ord­nungs­amt bit­ten alle Ver­kehrs­teil­neh­men­den um beson­de­re Auf­merk­sam­keit rund um Schu­len, Hal­te­stel­len und auf belieb­ten Rad- und Fußwegen.

Bit­te lang­sam und vor­aus­schau­end fahren

  • Tem­po­li­mits ein­hal­ten: In Schul­zo­nen, Tem­po-30-Berei­chen und an Zebra­strei­fen beson­ders strikt.
  • Blick­kon­takt suchen: Kin­der schät­zen Geschwin­dig­kei­ten und Abstän­de oft noch nicht rich­tig ein.
  • Brems­be­reit sein: Vor Que­run­gen, Bus­hal­te­stel­len und unüber­sicht­li­chen Ein­mün­dun­gen den Fuß vom Gas.
  • Kei­ne Ablen­kung: Han­dy weg, Radio lei­ser – vol­le Kon­zen­tra­ti­on auf das Verkehrsgeschehen.
  • Par­ken mit Maß: Hal­te- und Park­ver­bo­te vor Schu­len respek­tie­ren, Ein­fahr­ten und Ret­tungs­we­ge freihalten.

Ach­tung an Bus­hal­te­stel­len und Schulbussen

  • Schritt­ge­schwin­dig­keit beim Vor­bei­fah­ren an hal­ten­den Bus­sen; mit plötz­lich que­ren­den Kin­dern rechnen.
  • Türen und War­te­be­rei­che frei­hal­ten, aus­rei­chend Abstand halten.
  • Bei warn­blin­ken­den Schul­bus­sen beson­de­re Vor­sicht: Kin­der stei­gen ein und aus und que­ren ggf. vor oder hin­ter dem Bus die Fahrbahn.

Tipps für Eltern und Kinder

  • Schul­weg üben: Den sichers­ten Weg wäh­len, gefähr­li­che Abkür­zun­gen meiden.
  • Sicht­bar­keit erhö­hen: Hel­le Klei­dung, Reflek­to­ren an Ran­zen und Jacken, funk­tio­nie­ren­de Fahrradbeleuchtung.
  • Zeit­puf­fer ein­pla­nen: Hek­tik führt zu Feh­lern – lie­ber fünf Minu­ten frü­her los.
  • Siche­res Rad: Brem­sen, Licht, Rei­fen prü­fen; Helm tragen.
  • Eltern­ta­xi ver­mei­den: Wenn mög­lich zu Fuß, mit dem Rad oder als „Lauf­bus“ – das redu­ziert Ver­kehrs­chaos vor Schulen.

Für Rad­fah­ren­de und Fußgänger

  • Rad­we­ge nut­zen, Hand­zei­chen geben, an Ein­mün­dun­gen Blick­kon­takt herstellen.
  • Zebra­strei­fen kor­rekt nut­zen; erst gehen, wenn Fahr­zeu­ge sicht­bar anhalten.
  • Ohrstöpsel/Handy: Laut­stär­ke redu­zie­ren, Blick vom Dis­play – Umfeld aktiv wahrnehmen.

Poli­zei und Ord­nungs­amt ver­stär­ken Kontrollen

In der ers­ten Schul­wo­che sind ver­stärk­te Kon­trol­len zu erwar­ten – ins­be­son­de­re an Schul­we­gen, Zebra­strei­fen und in Tem­po-30-Zonen. Ziel ist Prä­ven­ti­on: Unfäl­le ver­mei­den und das Mit­ein­an­der im Ver­kehr rück­sichts­vol­ler gestalten.

Gemein­sam sor­gen wir für einen siche­ren Start nach den Herbst­fe­ri­en: Bit­te fah­ren Sie lang­sa­mer, blei­ben Sie auf­merk­sam und neh­men Sie Rück­sicht – jedes Kind soll sei­nen Schul­weg sicher erreichen.


Redak­ti­on: Lese­r­ECHO Emden

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