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Frauen-WM: Deutschland trifft nach Gruppenkrimi auf Frankreich

Nach historischem Rückschlag gegen Schweden wartet mit Frankreich ein harter Gegner
Die Gruppenphase der Frauen-Weltmeisterschaft verlief für die deutsche Nationalmannschaft alles andere als ruhig: Auf einen starken Start mit einem 2:0 gegen Polen folgte ein umkämpftes 2:1 gegen Dänemark. Doch dann der Dämpfer: Eine bittere 1:4‑Niederlage gegen Schweden, die als historisch gilt, ließ nicht nur Fans staunen, sondern war auch ein Rückschritt im internationalen Selbstverständnis des Teams.
Trotzdem schafften es die DFB-Frauen ins Achtelfinale – und dort wartet nun am Samstag Frankreich. Die Französinnen präsentierten sich in der Gruppe D äußerst souverän: Mit Siegen gegen England, die Niederlande und Wales sicherten sie sich den ersten Platz in ihrer Gruppe – ohne Punktverlust und mit beeindruckender Spielstärke.
Spannung pur – David gegen Goliath?
Frankreich gilt als Favorit, Deutschland muss nach dem Rückschlag gegen Schweden nicht nur taktisch, sondern auch mental zurück in die Spur finden. Doch genau in solchen Situationen hat die deutsche Frauen-Nationalelf in der Vergangenheit oft ihre Kämpferinnenqualitäten gezeigt.
Ein einfaches Los ist es nicht – aber unmöglich ist bei einer Weltmeisterschaft nichts. Am Samstag heißt es also: Daumen drücken für unsere DFB-Frauen!
Redaktion LeserECHO Emden

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Allerheiligen: Ursprung und Bedeutung eines Feiertags

Emden. Allerheiligen wird jährlich am 1. November begangen und ist in mehreren deutschen Bundesländern – Baden-Württemberg, Bayern, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Saarland – gesetzlicher Feiertag. Weltweit ist der Tag vor allem in katholisch geprägten Ländern fest verankert. Doch woher stammt dieser Gedenktag – und welche Bedeutung hat er heute?
Ursprung: Ein Fest für alle Heiligen
Die Anfänge reichen bis ins 4. Jahrhundert. Zunächst wurden Märtyrer und Heilige an unterschiedlichen Tagen verehrt. Als die Zahl der Heiligen wuchs, entstand die Idee eines gemeinsamen Festes für alle – bekannte wie unbekannte. Frühe Belege finden sich im Osten des Römischen Reiches, wo ein Gedenktag für alle Märtyrer oft am Sonntag nach Pfingsten gefeiert wurde.
609 n. Chr. weihte Papst Bonifatius IV. das Pantheon in Rom der Jungfrau Maria und allen Märtyrern und legte den Gedenktag auf den 13. Mai. Im 8. Jahrhundert verlegte Papst Gregor III. das Fest auf den 1. November und weitete es auf alle Heiligen aus. Historisch dürfte auch die Christianisierung bestehender Bräuche rund um Erntezeit und beginnende dunkle Jahreszeit eine Rolle gespielt haben. Im 9. Jahrhundert setzte sich der 1. November in der westlichen Kirche – maßgeblich unter Kaiser Ludwig dem Frommen – flächendeckend durch.
Bedeutung: Communio sanctorum
Der Name Allerheiligen verweist auf die „Gemeinschaft der Heiligen“ (communio sanctorum). Gefeiert wird das Vorbild der Heiligen im Glauben und ihre Verbundenheit mit den Gläubigen. Liturgisch prägen Festgottesdienste, Lesungen und besondere Kirchenmusik den Tag.
Allerseelen: Der Gedenktag für die Verstorbenen
Eng verbunden ist der 2. November, Allerseelen. An diesem Tag gedenken Katholikinnen und Katholiken aller Verstorbenen, die – der Lehre zufolge – der Läuterung bedürfen. Grabbesuche, Kerzenlicht und Grabschmuck stehen im Zeichen von Gebet, Erinnerung und Hoffnung. Obwohl es unterschiedliche Feste sind, werden Allerheiligen und Allerseelen im Volksmund oft zusammen gedacht.
Warum wir Allerheiligen heute noch feiern
- Gedenken an Verstorbene: Viele besuchen Gräber, zünden Kerzen an und halten inne – als Zeichen der Verbundenheit über den Tod hinaus.
- Besinnung und Innehalten: Der Feiertag erinnert an die Endlichkeit des Lebens, den Wert von Familie und Gemeinschaft.
- Kulturelle Tradition: Auch säkular geprägt ist Allerheiligen Bestandteil des Jahreslaufs, besonders in Regionen mit gesetzlichem Feiertag.
- Religiöse Dimension: Gläubige ehren die Heiligen als Vorbilder und bekräftigen die Hoffnung auf ein Leben nach dem Tod.
Gegenwart und Praxis
In Gemeinden sind Festgottesdienste, musikalische Feiern, Prozessionen und Friedhofsandachten üblich. Der stille Charakter des Tages betont Würde und Respekt im Gedenken. So verbindet Allerheiligen historische Tiefe mit gelebter Gegenwart – ein Tag der Erinnerung, der Ermutigung und des gemeinschaftlichen Glaubens.
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Redaktion: LeserECHO Emden
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Reformationstag: Ursprung, Bedeutung und gelebte Traditionen

Emden. Am 31. Oktober erinnern evangelische Christinnen und Christen an den Beginn der Reformation – ein Ereignis, das Europa religiös, kulturell und gesellschaftlich grundlegend veränderte. Im Mittelpunkt steht Martin Luther, der 1517 in Wittenberg seine 95 Thesen veröffentlichte und damit Missstände wie den Ablasshandel kritisierte. Ob er die Thesen tatsächlich an die Tür der Schlosskirche schlug, ist historisch umstritten; gesichert ist, dass seine Schrift die theologische Debatte beschleunigte und eine Reformbewegung auslöste, deren Wirkung weit über Deutschland hinausreichte.
Zentrale Impulse der Reformation
Die Reformation prägte Grundgedanken, die bis heute das evangelische Selbstverständnis ausmachen:
- Rechtfertigung allein aus Gnade: Der Mensch wird vor Gott nicht durch Leistungen, sondern aus Gnade gerecht.
- Vorrang der Heiligen Schrift: Die Bibel als maßgebliche Quelle des Glaubens.
- Priestertum aller Gläubigen: Mündigkeit und Verantwortung jedes Einzelnen im Glauben.
Diese Ideen beförderten Bibelübersetzungen in die Volkssprachen – Luthers deutsche Übersetzung war wegweisend –, stärkten Bildung und veränderten Gottesdienstpraxis sowie Kirchenmusik nachhaltig.
Historische Folgen und ökumenische Perspektiven
Aus der Reformation erwuchsen unterschiedliche Konfessionen (lutherisch, reformiert, anglikanisch) und neue rechtliche Ordnungen – etwa Religionsfrieden im 16. Jahrhundert. Kultur, Bildung und Alltagsleben wurden nachhaltig geprägt, zugleich war die Epoche von Konflikten begleitet. Aus dieser Geschichte hat sich vielerorts ein ökumenischer Dialog entwickelt, der heute Gemeinsamkeiten betont und das Miteinander der Kirchen stärkt.

Wie der Reformationstag begangen wird
In mehreren deutschen Bundesländern ist der Reformationstag gesetzlicher Feiertag. Gemeinden feiern Festgottesdienste, oft mit besonderer Kirchenmusik, Lesungen aus reformatorischen Texten und Predigten über Freiheit, Gewissen und Erneuerung. Bildungsangebote, Vorträge, Ausstellungen und Stadtführungen – etwa in Wittenberg, Eisleben oder Erfurt – machen Orte und Ideen der Reformation erlebbar. Für Familien gibt es kreative Formate wie Bastelaktionen, Musikkreise oder das Backen von „Lutherbrötchen“.
Nähe zu Allerheiligen: Dialog statt Abgrenzung
Die zeitliche Nähe zum katholischen Allerheiligen (1. November) unterstreicht ökumenische Sensibilität. Viele Gemeinden nutzen die Tage rund um den 31. Oktober für Begegnungen, Gespräche und gemeinsame Projekte. Dabei rücken verbindende Werte in den Mittelpunkt: Gerechtigkeit, Nächstenliebe, Frieden und gesellschaftliche Verantwortung. In Jubiläumsjahren haben sich zudem „Reformationssommer“ mit Konzerten, Open-Air-Formaten und thematischen Festivals etabliert.
Aktuelle Fragen an den 31. Oktober
Der Reformationstag ist nicht nur Rückblick, sondern Anstoß zur Erneuerung: Wo braucht unsere Zeit neue Impulse für Glauben, Gewissen und Gemeinsinn? Wie können Bildung, Sprache und Musik Brücken zwischen Menschen bauen? Und wie verbindet sich persönliche Freiheit mit Verantwortung für andere? Ob in Andachten, beim Besuch historischer Orte, in musikalischen Feiern oder im stillen Lesen reformatorischer Texte – der Tag lädt ein, Herkunft zu verstehen, Gegenwart bewusst zu gestalten und Zukunft hoffnungsvoll in den Blick zu nehmen.
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Redaktion: LeserECHO Emden