Neues aus Emden
Emder Denkmäler entdecken: Die Geschichte der Kleinen Faldernstraße
Emden – Wer heute durch das moderne Stadtzentrum schlendert, ahnt oft nicht, welche Geschichten sich hinter den Straßen und Gassen der Seehafenstadt verbergen. Eine davon erzählt die Kleine Faldernstraße, die heute nicht mehr als solche existiert – und doch ein bedeutendes Kapitel Emder Stadtgeschichte aufschlägt.
Eine Straße mit militärischer Vergangenheit
Bis zum Wiederaufbau Emdens in den 1950er Jahren trug der südliche Abschnitt der heutigen Neutorstraße – zwischen Rathausplatz und Westerbutvenne – den Namen Kleine Faldernstraße. Einst befand sich hier, direkt gegenüber dem Rathaus, ein markantes Bauwerk: Die Alte Wache, errichtet im Jahr 1692. Über ihrem Portal prangte die mahnende Inschrift:
„Slaept niet die daer waeckt“ – „Schlaft nicht, die Ihr wachen sollt“.
Ursprünglich als Bürgerwache gedacht, entwickelte sich das Gebäude im Laufe der Zeit zur Hauptwache der preußischen Garnison. Von 1889 bis zur Zerstörung im Zweiten Weltkrieg am 6. September 1944 nutzte die Polizei das Gebäude – es beherbergte sowohl Büros als auch ein Gefängnis.

Vom Ratsdelft bis zum Hotel „Zum goldenen Adler“
Entlang der Westseite der schmalen Straße reihten sich ab dem 16. Jahrhundert stattliche Giebelhäuser, deren Rückfronten direkt am Ratsdelft lagen – darunter auch das bekannte Hotel „Zum goldenen Adler“. Diese Häuser wurden jedoch nach dem Krieg nicht wieder aufgebaut, um Platz für eine verkehrsgerechte Straßenführung zu schaffen, die dem wachsenden Verkehrsaufkommen der Nachkriegszeit Rechnung tragen sollte.
Kaufmannsstraße mit Tradition
Die Kleine Faldernstraße war nicht nur militärisch und architektonisch bedeutsam, sondern auch wirtschaftlich aktiv: In den 21 Privathäusern der Straße befanden sich gegen Ende des 19. Jahrhunderts zahlreiche kleine Geschäfte, die zum lebendigen Stadtbild beitrugen.
Erinnerung an eine verschwundene Straße
Heute ist der Name Kleine Faldernstraße nur noch wenigen bekannt – doch die Geschichte dahinter erzählt von Wache und Wandel, von Krieg und Wiederaufbau, und davon, wie Emden stets zwischen Tradition und Zukunft seinen eigenen Weg fand.
Redaktion LeserECHO Emden
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Weihnachtliche Stadtführung in Emden: Adventsflair zwischen Geschichte, Geschmack und Hafenlicht
Emden. Wenn die Innenstadt im Lichterglanz erstrahlt und der Duft von Gewürzen, Tee und Winterluft durch die Gassen zieht, zeigt sich Emden von seiner innigsten Seite. An den Adventsfreitagen – 28.11., 05.12., 12.12. und 19.12. – lädt die Tourist-Info jeweils um 15:30 Uhr zu einer stimmungsvollen Stadtführung, die festliche Atmosphäre mit Stadtgeschichte, Kulinarik und Musik verbindet. Start ist am Info-Pavillon am Stadtgarten (Alter Markt 2a). Von dort führt der Rundgang durch die geschmückte Innenstadt zu besonderen Orten, an denen kleine poetische und musikalische Momente für besinnliche Akzente sorgen – etwa in einer Kirche oder in der eindrucksvollen Johannes a Lasco Bibliothek. Der Weg erzählt dabei Emdens Geschichte im Advent: maritime Perspektiven am Wasser, historische Fassaden, die in der Dämmerung leuchten, und Orte, an denen die Stadt ihre Kultur atmen lässt.
Unterwegs wird es genussvoll. Thiele Tee lädt zur Weihnachtstee-Verkostung ein – ein aromatischer Zwischenstopp, der Hände und Stimmen wärmt. Bei Bittner’s Fischspezialitäten trifft Tradition auf Saison, wenn der Weihnachtsmatjes mit norddeutscher Herzlichkeit serviert wird. Zum Finale geht es an Bord der Tjalk „Anne“, wo Glühwein oder Punsch den Blick aufs Wasser begleitet und der Nachmittag mit dem Lichterspiegel des Hafens ausklingt. So wird aus einer Stadtführung ein Adventserlebnis: herzlich, norddeutsch und nah an den Geschichten, die Emden im Winter erzählt.
Die Teilnahme kostet 12 Euro; eine vorherige Anmeldung bei der Tourist-Information ist erforderlich. Veranstalterin ist die Tourist-Info Emden (Bahnhofsplatz 11, Tel. 04921/97400). Treffpunkt ist jeweils der Info-Pavillon am Stadtgarten, Alter Markt 2a, 26721 Emden. Ob als Einstimmung aufs Wochenende, als gemeinsamer Bummel mit der Familie oder als genussvoller Gruß an Gäste: Der Rundgang verbindet Stadtgeschichte, Kulinarik und Hafenromantik zu zwei Stunden Advent mitten in Emden.
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Redaktion: LeserECHO Emden
Neues aus Emden
Stundenlanger Verkehrskollaps in Emden nach A31-Sperrung – besonders Auricher Straße und Neutorstraße betroffen
Die Vollsperrung der A31 zwischen den Anschlussstellen Emden-Mitte und Pewsum in Fahrtrichtung Emden-West führte heute zu massiven Verkehrsstörungen im gesamten Stadtgebiet. Besonders auf der Auricher Straße und der Neutorstraße staute sich der Verkehr über Stunden. Der Rückstau zog sich zeitweise bis in angrenzende Wohnbereiche und sorgte für erhebliche Verzögerungen im Berufs- und Lieferverkehr.
Viele Autofahrende wichen trotz eingerichteter Umleitungen auf innerstädtische Strecken aus. Die Folge waren blockierte Knotenpunkte, lange Wartezeiten an Ampeln und stockender Verkehr auf den Hauptachsen Richtung Innenstadt. Auch Zufahrten aus dem östlichen Stadtgebiet und aus Richtung Aurich waren stark belastet; die Verkehrsströme verlagerten sich auf Nebenrouten, die dem Andrang nicht gewachsen waren.
Die Sperrung war von der Autobahnmeisterei im Zuge kurzfristig notwendiger Sanierungsarbeiten an akuten Fahrbahnschäden veranlasst worden. Obwohl die Arbeiten nach Angaben der Autobahnverwaltung am frühen Nachmittag (gegen 14 Uhr) abgeschlossen wurden, hielt die angespannte Lage im Stadtgebiet noch bis in den späteren Nachmittag an, bevor sich die Verkehrslage schrittweise entspannte.
Für den überregionalen Verkehr waren offizielle Umleitungen ausgeschildert. Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer aus Richtung Aurich wurden gebeten, die Ausfahrt Westerhusen zu nutzen und der Umleitungsstrecke über Westerhusen und Groß Midlum (L 3) oder der U32 zu folgen. Dennoch nutzten viele die innerstädtischen Verbindungen, was die Situation auf Auricher Straße und Neutorstraße zusätzlich verschärfte.
Die Stadt bat Verkehrsteilnehmende, bei ähnlichen Lagen möglichst frühzeitig auf die ausgeschilderten Umleitungen und den ÖPNV auszuweichen, um die zentralen Verkehrsachsen zu entlasten. Der heutige Tag zeigte deutlich: Wenn die A31 dicht war, geriet Emden schnell an seine Kapazitätsgrenzen – mit den größten Engpässen auf der Auricher Straße und der Neutorstraße.
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Redaktion: LeserECHO Emden





