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Bahn-Konzernbevollmächtigte trifft sich mit IHK

Die DB-Konzernbevollmächtigte Manuela Herbort (Bildmitte) besuchte die IHK und sprach über bundesweite und regionale Bahnthemen. Geleitet wurde die Sitzung von Friedhelm Jacobs (Papenburg, dritter von links). Links neben Herbort IHK-Präsident Dr. Bernhard Brons.
Manuela Herbort besuchte auch die Bahnhöfe Leer, Papenburg und Emden
Die Deutsche Bahn steht vor großen Herausforderungen, die sich aus den Bereichen Klimapolitik und Verkehrswende ergeben. Das machte die Konzernbevollmächtigte der Deutschen Bahn (DB) AG für Norddeutschland, Manuela Herbort, bei einem Vortrag vor dem Verkehrsausschuss der Industrie- und Handelskammer (IHK) für Ostfriesland und Papenburg deutlich. Die IHK hatte Herbort eingeladen, um mit ihr neben den grundsätzlichen Bahnthemen auch über die regionalen „Baustellen“ der Bahn zu reden.
Die DB wolle ihre gesamte Leistung bis 2038 mit erneuerbarer Energie realisieren, gleichzeitig solle mittelfristig die Zahl der beförderten Personen im Fernverkehr verdoppelt werden. Eine weitere Herausforderung stelle sich mit Blick auf die Mitarbeiter. „In den nächsten fünf bis sieben Jahren geht die Hälfte der Belegschaft in den Ruhestand“, so Herbort. Die DB wirke dem entgegen, indem jährlich 22.000 neue Mitarbeiter eingestellt würden.
Mit Blick auf die regionalen Themen bekräftigte Herbort, dass für den Neubau der Friesenbrücke bei Weener die Planfeststellungunterlagen bis Jahresende eingereicht werden. Generell müsse man bei den Planungs- und Genehmigungszeiten zu einer Beschleunigung kommen. Herbort: „Planung und Genehmigung dauern zusammen doppelt so lange wie die eigentliche Bauzeit.“ Die zweite Eisenbahnbrücke im Emder Hafen sei beim Bund derzeit weder planerisch noch finanziell unterlegt, deshalb seien hier neue politische Initiativen erforderlich. Weitere Themen waren der Zustand der Bahnhöfe und auch die Reaktivierung von Bahnhaltestellen in Ihrhove, Bunde und Neermoor, die im Zuge der Wunderline-Umsetzung vorgesehen sind. Bei dem Projekt Wunderline geht es in erster Linie um die Beschleunigung der Bahnreiseverbindung zwischen Groningen und Bremen. Hier sei man wie bei anderen Projekten im Zeitplan.
Im Vorfeld der IHK-Sitzung hatte Herbort mit IHK-Vertretern und den Stadtspitzen die Bahnhöfe in Leer, Papenburg und Emden besucht und dabei lokale Themen und Wünsche besprochen.
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Allgemein
„Hiev up!“ – Historischer Kran am Roten Siel eingeweiht

Emden feiert ein neues Denkmal seiner maritimen Geschichte
Emden – Ein neues Wahrzeichen bereichert die Innenstadt: Am Roten Siel wurde am 30. Mai 2025 feierlich der restaurierte historische Kran „Hiev up“ eingeweiht. Rund 150 Gäste, darunter Emder Bürgerinnen und Bürger sowie Vertreter aus Politik und Kultur, feierten die Übergabe des Krans durch Initiator Renko Eilt Menke an die Stadt Emden.
Der „Hiev up“ – friesisch für „Heben hoch“ – steht symbolisch für die bewegte Hafen- und Schifffahrtsgeschichte Emdens. Früher prägten solche Krane das Stadtbild und waren an verschiedenen Wasserläufen wie dem Ratsdelft oder in Klein-Faldern im Einsatz, um Waren vom Schiff an Land oder umgekehrt zu verladen. Der neue Standort am Roten Siel, direkt am Hafenbecken, wurde bewusst gewählt – er gilt als historisch bedeutender Ort des Umschlags.
Ein Projekt mit Herzblut und Vision
Initiator Renko Menke, 88 Jahre alt, hatte den Kran, der vermutlich vor dem Ersten Weltkrieg gebaut wurde, auf dem Gelände der früheren Werft „Gebrüder Schröder“ entdeckt. Jahrzehntelang war das stählerne Ungetüm am III. Hafeneinschnitt im Einsatz und zuletzt nahezu vergessen – bis Menke es vor dem Verfall rettete. Mit Unterstützung zahlreicher Spender und in Zusammenarbeit mit der Schlosserei Jakobs GmbH & Co. KG aus Riepe ließ er das technische Denkmal aufwendig restaurieren.
„Es wurde nicht nur Metall geschweißt, sondern ein Stück Geschichte bewahrt“, lobte Oberbürgermeister Tim Kruithoff das Engagement Menkes. „Hier wurde wirklich Großartiges geleistet.“ Auch Dr. Claas Brons von der Gerhard ten Doornkaat Koolman-Stiftung zeigte sich beeindruckt vom ehrenamtlichen Einsatz und betonte, wie wichtig solches bürgerschaftliches Engagement für eine lebendige Erinnerungskultur sei.
Einweihung mit Emotionen
Zur feierlichen Einweihung wurde der Kran von Antje Mühlenbrock stilecht mit Thiele Tee auf den Namen „Hiev up“ getauft. Musikalisch begleitet wurde die Veranstaltung von den Freepsumer Meersängern, die mit Seemannsliedern für maritime Stimmung sorgten. Anneliese Schröder (95), Witwe des ehemaligen Firmeninhabers der Schröder-Werft, war ebenfalls anwesend und zeigte sich sichtlich gerührt darüber, dass der „alte Familienkran“ nun als Denkmal erhalten bleibt.
Ein Denkmal mit Ausstrahlung
Der „Hiev up“ ist mehr als ein technisches Relikt – er ist ein Stück Identität für Emden. Mit ihm reiht sich ein weiteres Denkmal in die Erinnerungslandschaft der Stadt ein – neben Figuren wie den beliebten „Delftspuckern“. Der Kran erzählt von Arbeit, Hafenleben und Industriegeschichte – und ist damit auch ein Symbol für die Veränderung und den Erhalt der städtischen Kultur.
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