News
Borkumer Tourismusbranche konnte Fragen loswerden
„Wir sind die Glücklicheren unter den Verlierern“
Borkumer Tourismusbranche konnte Fragen loswerden
BORKUM/BERLIN. Die Corona-Pandemie hat die Welt fest im Griff. Manche Bereiche sind härter als andere betroffen. Dazu gehört auch die Tourismusbranche auf Borkum. Denn im aktuellen Lockdown müssen Hotels und Gaststätten erneut schließen. Das trifft auch den Rest der Betriebe auf der Nordseeinsel, die indirekt betroffen sind. Diese fragen sich, wie es in den kommenden Monaten weitergehen wird.
Um die Folgen und die Hilfen des Bundes ging es jetzt bei einer Videokonferenz mit Vertretern der Insel Borkum und dem Parlamentarischen Staatssekretär beim Bundeswirtschaftsministerium Thomas Bareiß MdB. Bareiß ist Beauftragter der Bundesregierung für Tourismus und damit der wichtigste Ansprechpartner für die Touristik in Deutschland. Er war einer Bitte seiner Kollegin Gitta Connemann gefolgt.
Die CDU-Bundestagsabgeordnete hatte die Videokonferenz organisiert. Sie beschrieb die Ausgangslage: „Borkum bietet Hochseeklima, Allergikerfreundlichkeit, Sonnenuntergänge und Natur pur. Die Insel ist eine touristische Perle — und deshalb besonders betroffen von den Corona-Maßnahmen. Obwohl die Hotels und Gaststätten überzeugende Schutz- und Hygienekonzepte erarbeitet hatten, mussten sie jetzt schließen. Und das führt zum Lockdown für alle anderen. Denn die Insel steht und fällt mit dem Tourismus. Deshalb brauchen Betriebe, Bürger und Verwaltung Planungssicherheit.“
Wenn jemand hierfür Verständnis habe, dann Bareiß. Dieser habe die Belange der Tourismuswirtschaft in den Verhandlungen um die Corona-Hilfen mit Erfolg vertreten. Bareiß machte deutlich, dass er die angespannte Situation der Borkumer verstand. „Die aktuelle Lage verlangt allen viel ab — nicht nur finanziell auch mental.“ Bareiß hob die wirtschaftliche und gesellschaftliche Bedeutung des Gästeverkehrs für ganz Deutschland hervor. Deshalb habe der Bund in den letzten Monaten viele Hilfen auf den Weg gebracht, die den Tourismus stärken und den Druck auf die Betriebe verringern würden. Aktuell könnten Übergangshilfe II und außerordentliche Wirtschaftshilfen für November und Dezember beantragt werden.
Als Vorsitzender der DEHOGA Borkum nahm Volkmar Vogel an dem Gespräch teil. Er betonte, dass die Schutzkonzepte auf Borkum sehr gut seien. Die niedrigen Fallzahlen hätten dies belegt. Aber natürlich gehe die Gesundheit der Bevölkerung immer vor. Und die Hilfen würden ankommen. „Im Vergleich zu anderen Ländern sind wir in Deutschland die glücklicheren der Verlierer.“, so Vogel.
Im Gespräch konnte Bareiß viele Fragen beantworten — von Antragsstellung bis zu Bezugszeiträumen. Die Praktiker gaben wiederum den Abgeordneten Hinweise, wie die Hilfsprogramme nachgebessert werden könnten. Bürgermeister Jürgen Akkermann dankte Connemann für die Vermittlung. Er war mit dem Ergebnis des Gesprächs zufrieden. „Wir konnten unsere Fragen und Hinweise platzieren. Und jetzt haben wir auch noch den direkten Draht zum Tourismusbeauftragen.“
Anzeige:
Dein internationaler Kaminofen-
Onlineshop
KAMINÖFEN & GARTEN- FEUERSTELLEN
ONLINE BEQUEM & SICHER KAUFEN
VOM FACHHÄNDLER MIT FACHBERATUNG!
Anzeige
Nur für Senioren: Steigende Hauspreise clever nutzen
News
Olaf Lies: „Baugenehmigungen sollen digital, bequem und von überall gestellt werden können”
Änderung der Niedersächsischen Bauordnung — Bauminister Olaf Lies: „Baugenehmigungen sollen digital, bequem und von überall gestellt werden können”
Mit einer Änderung der Niedersächsischen Bauordnung sollen künftig überall in Niedersachsen Bauanträge von zuhause aus elektronisch gestellt und die Verfahren elektronisch abgewickelt werden können. Die Landesregierung hat am (heutigen) Dienstag dem Entwurf eines Gesetzes zur Änderung der Niedersächsischen Bauordnung und des Niedersächsischen Denkmalschutzgesetzes zugestimmt und beschlossen, den Entwurf zur Verbandsbeteiligung freizugeben und den Landtag hierüber zu unterrichten.
„Ziel ist es, dass demnächst jeder seine Baugenehmigung bequem, komplett digital und von überall beantragen kann. Diese Änderungen in der Niedersächsischen Bauordnung sind ein echter Meilenstein bei der Digitalisierung von Verwaltungsverfahren”, sagte Bauminister Olaf Lies. Und auch das Arbeiten in den Behörden werde sich ändern und schneller werden. „Künftig wird das parallele Abarbeiten von Anträgen innerhalb der Ämter die Regel werden. Das bedeutet, dass die Anträge nicht mehr nacheinander in Reihe abgearbeitet werden müssten. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter könnten dann zu jedem Zeitpunkt die einzelnen, speziell ihren Fachbereich betreffenden Teile einer Baugenehmigung parallel bearbeiten”, erläuterte der Minister. Dieses liege allerdings in der Organisationshoheit der Kommunen. Mit entsprechender Software könnten beispielsweise auch die Verfahrensstände von den Bauherrinnen und Bauherren eingesehen und die Baugenehmigungen abgerufen werden. „Durch die Digitalisierung der Verfahren läge hier eine enorme Chance für spürbar beschleunigte Bearbeitung.”
Die Niedersächsische Bauordnung sei dann das erste Fachgesetz in Niedersachsen, das detaillierte Regelungen für ein elektronisches Antragsverfahren vorsehe. Im Vordergrund stünde, für alle Beteiligten ein rechtssicheres und effektives Verfahren zu gewährleisten. „Baugenehmigungsverfahren können durch die Digitalisierung effektiver, schneller und kostengünstiger durchgeführt werden”, verwies Lies auf die Vorteile. „Am Ende soll jeder seine Baugenehmigung am sprichwörtlichen Küchentisch stellen können.”
„Die niedersächsischen Landkreise begrüßen die überfällige Digitalisierung des niedersächsischen Baurechts. Das ist auch ein wichtiger Schritt zur Beschleunigung der Genehmigungsverfahren. Wir erhoffen uns dadurch zudem einen Schub für die Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung insgesamt”, kommentierte NLT-Hauptgeschäftsführer Hubert Meyer die Vorlage des Entwurfs durch den Bauminister.
In Niedersachsen gibt es insgesamt rund 100 Baugenehmigungsbehörden. Laut Lies sind einige Behörden bereits sehr weit: „Der Landkreis Osnabrück, der Heidekreis und der Landkreis Lüchow-Dannenberg sind hier sicherlich unter den Vorreitern, andere stehen in den Startlöchern oder haben sich schon auf den Weg gemacht.” Mit den geplanten Änderungen würde das elektronische Baugenehmigungsverfahren nicht mehr die Ausnahme sein. „Ein wichtiger Punkt: Mit der Novelle machen wir die digitale Antragsstellung in Niedersachsen künftig zum Regelverfahren. Das wird einen Schub auch bei den Baugenehmigungsbehörden auslösen, die vielleicht noch nicht so weit sind.”
Angestrebt wird, dass die Änderungen gemeinsam mit der Niedersächsischen Bauvorlagenverordnung am 1. Januar 2022 in Kraft treten. Übergangsregelungen sollen es Bürgerinnen und Bürgern sowie den Kommunen ermöglichen, sich auf das neue Verfahren einzustellen. Mit den geplanten Änderungen würden auch Vorgaben der Europäischen Union und des Onlinezugangsgesetzes umgesetzt.
Zahlreiche Verbände haben nun sechs Wochen lang die Möglichkeit, ihre Auffassung über den Entwurf dem Bauministerium mitzuteilen.
Anzeige